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Geothermie2019-08-26T13:08:51+02:00

Geothermie – Wärme aus dem Inneren der Erde

Die Erde ist seit ihrem Entstehen vor etwa 4,5 Milliarden Jahren ein sehr heißer Planet. Zu ihrem Kern hin wird sie immer heißer, im inneren Erdkern herrschen sogar Temperaturen von mehr als 5.000 Grad. Nicht weniger als 99 Prozent des Erdballs sind heißer als 1.000
C und selbst im Erdmantel ist es noch über 1.000 Grad heiß. Nur die äußerste Schicht der Erde, die erkaltete Erdkruste, bietet Temperaturen, bei denen der Mensch leben kann.

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Unendliche Energie: Die Erde als riesiger Wärmespeicher

Die Wärme aus dem Inneren des Erdballs fließt stetig Richtung Erdoberfläche, erwärmt auf diesem Weg Gesteinsschichten und Wasservorkommen und verströmt, an der Oberfläche angelangt, weitgehend ungenutzt in den Weltraum – es sei denn, man nutzt sie in Form von Geothermie. Der Begriff Geothermie setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern für Erde (geo) und für warm (thermos).

Die Voraussetzungen für die Nutzung von Geothermie sind allerdings nicht überall auf der Erde gleich. Während es in der Toskana schon seit rund 100 Jahren ein Geothermiekraftwerk gibt und in Island ein großer Teil des Energiebedarfs aus der Erdwärme gedeckt wird, ist die wirtschaftliche Gewinnung von Tiefengeothermie in Mitteleuropa nicht überall möglich.

Südbayern – beste Voraussetzungen für Geothermie

Eine der Ausnahmen stellt das sogenannte nordalpine Molassebecken dar, das sich etwa von der Donau bis zu den Alpen erstreckt. Hier findet sich eine wasserführende Gesteinsschicht, der sogenannte Malmkarst. Diese Kalksteinschicht ist von Rissen, Klüften und Brüchen durchzogen, in denen enorme Mengen an Thermalwasser extrem langsam fließen. Der Malmkarst fällt vom Donaugebiet, wo er oberflächennah ist, bis zu den Alpen hin auf rund 6.000 Meter Tiefe ab und ist das angestrebte Ziel jeder Geothermiebohrung im nordalpinen Molassebecken.

Als Faustregel gilt, dass die Temperatur im Inneren der Erde pro 100 Meter Tiefe um rund 3 Grad zunimmt, lokal kann dieser Wert aber auch schwanken. In Ismaning soll das heiße Tiefengrundwasser im Malm durch zwei Bohrungen in 2.300 bis 2.500 Metern Tiefe erschlossen werden. Die Geologen erwarten rund 80 Grad heißes Wasser und eine Förderrate von ca. 70 Litern pro Sekunde.

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