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Die Dublette2019-08-26T13:09:30+02:00

Mit zwei Bohrungen zu umweltfreundlicher Wärme

Um die Druckverhältnisse im tiefen Untergrund nicht zu verändern, wird das Thermalwasser nach Abgabe seiner Wärmeenergie wieder in diejenige geologische Schicht – den Malmkarst – zurückgepumpt, aus der es gewonnen wird. Dadurch wird nicht das Thermalwasser selbst abgebaut, sondern nur seine Wärme. Es sind also zwei Bohrungen nötig: Eine Förderbohrung und eine sogenannte Reinjektionsbohrung zur Rückführung des abgekühlten Thermalwassers. Dieses System nennt man geothermische Dublette.

Um zu verhindern, dass das zurückgepumpte, abgekühlte Wasser durch die Förderbohrung gleich wieder aufgenommen wird, müssen die Endpunkte der beiden Bohrungen einen Mindestabstand von zwei Kilometern zueinander haben. Dies wird in Ismaning durch abgelenkte Bohrungen erreicht, das heißt, beide Bohrungen laufen zunächst parallel und werden nach rund 400 Metern Tiefe mit Hilfe der sogenannten Richtbohrtechnik in unterschiedliche Richtungen abgelenkt. An der Erdoberfläche beträgt der Abstand der beiden Bohrlöcher nur 7,5 Meter, so dass sie von einem einzigen Bohrplatz aus niedergebracht werden können.

Jahrzehntelang bewährte Technik

Die Bohrtechnik, die in der Geothermie angewendet wird, ist ein aus der Erdöl- und Erdgasförderung seit Jahrzehnten bekanntes und erprobtes Verfahren. Ein Bohrmeißel, der mit dem Bohrturm durch ein Bohrgestänge verbunden ist, wird durch einen starken Antrieb in Drehung versetzt und zerkleinert Erd- und Gesteinsschichten. Jedesmal, wenn eine bestimmte Strecke zurückgelegt ist, werden Antrieb und Meißel voneinander getrennt und es wird eine neue Bohrstange aufgeschraubt. Auf diese Weise kann der Bohrstrang kurz vor Erreichen des Ziels mehrere tausend Meter Länge haben – In Ismaning werden es rund 2.500 Meter sein.

Im Großraum München wurde bereits eine Reihe geothermischer Dubletten fertiggestellt, größtenteils unter Einsatz der Richtbohrtechnik. Auch die Tiefengeothermie ist damit eine bewährte Technik.

Ein Bohrmeißel kurz vor dem ersten Einsatz

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