26.04.2012
Obwohl noch ziemlich jung, stößt das Ismaninger Geothermieprojekt bereits auf reges Interesse der Fachwelt. So wurde Bürgermeister Michael Sedlmair kürzlich eingeladen, das Projekt auf dem „Erfahrungsaustausch kommunale Geothermieprojekte“ in Augsburg einem breiten Publikum aus der Geothermiebranche vorzustellen. Der jährliche Erfahrungsaustausch wird veranstaltet vom Anwaltsbüro GGSC, das auch die Wärmeversorgung Ismaning (WVI) in Fragen der Wirtschaftlichkeit berät.
Bürgermeister Sedlmair gab einen Überblick über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Ismaning und erinnerte an den Gemeinderatsbeschluss zur Entwicklung eines ganzheitlichen Energiekonzepts im Jahr 2006. Die Geothermie, so Sedlmair, passe ausgezeichnet zum Konzept einer weitgehenden kommunalen Eigenversorgung der Gemeinde, die mit der Gründung der Gemeindewerke 1994, der Übernahme des Stromnetzes im Jahr 2000 und der Gründung der Gasversorgung Ismaning 2006 ihren Anfang genommen habe.
Der Einstieg in die Geothermie, vom Gemeinderat 2011 einstimmig beschlossen, würde auch im schlechtesten Fall ein „stabiles Szenario“ ergeben, so der Bürgermeister. Zwar stünden am Anfang des Geothermieprojekts hohe Investitionskosten, trotzdem sei es aber langfristig rentabel und auch für die Bürger profitabel. So sei es zum Beispiel auch bei der Übernahme der Stromversorgung gewesen. Nach eingehenden Voruntersuchungen und Berechnungen habe sich deshalb die Meinung durchgesetzt „wenn nicht Ismaning – war dann?“
Nachdem der Bohrbeginn bereits erfolgt sei – am Tag vor der Augsburger Tagung waren bereits 605 Meter Bohrstrecke absolviert – werde im Mai mit dem Bau von rund acht Kilometern Fernwärmeleitung für den Bauabschnitt 2012 begonnen, noch in der kommenden Heizperiode sei die Versorgung der ersten Kunden mit Wärme aus Geothermie vorgesehen. „Die Energiewende hat in Ismaning bereits stattgefunden und die Bilanz ist gut“, so Sedlmair abschließend, „bereits in acht bis neun Jahren werden wir auch mit der Geothermie eine schwarze Null schreiben.“
Projektverantwortliche, Unternehmer, Wissenschaftler und andere Experten treffen sich jährlich beim kommunalen Erfahrungsaustausch in Augsburg