Laden...

Ismaninger Geothermie weiter auf Kurs

25.02.2015

Das Ismaninger Fernwärmeprojekt schreitet mit großen Schritten voran. Davon konnten sich auch in diesem Jahr die Bürgerinnen und Bürgern bei einem Informationsabend der Wärmeversorgung Ismaning (WVI) überzeugen. Rund 200 Besucher waren der Einladung in den Bürgersaal gefolgt und informierten sich aus erster Hand über den aktuellen Stand des  größten Infrastrukturprojekts der Gemeinde und die Planungen für das Jahr 2015.

Als „Premiere in mehrfacher Hinsicht“ bezeichnete Bürgermeister Dr. Alexander Greulich seine Begrüßungsrede beim WVI-Infoabend. Während er bisher als Gemeinderat und Aufsichtsrat die Entwicklung des Geothermieprojekts mitverfolgt habe, sei er nun als Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender direkt dafür verantwortlich und darüber hinaus seit kurzem auch zufriedener Fernwärmekunde der WVI.

Trotz der veränderten personellen Konstellation versprach Greulich für die Weiterentwicklung des Projekts Kontinuität: „Wir haben alle wichtigen Beschlüsse zum Geothermieprojekt im Gemeinderat immer einstimmig getroffen und stehen weiterhin voll und ganz zu diesem Vorhaben, das dank der Anstrengung vieler Beteiligter auf einem sehr erfolgreichen Weg ist.“

Hausanschluss für knapp über 2.000 Euro möglich

WVI-Geschäftsführer Andreas Hobmeier blickte auf die Meilensteine des Jahres 2014 zurück. Die ersten betriebsbereiten Glasfaseranschlüsse im Frühjahr, die Erweiterung des Fernwärmenetzes um rund acht Kilometer Trasse sowie die Fertigstellung der Energiezentrale zu Ende des vergangenen Jahres stehen in der Erfolgsbilanz der WVI, dies alles „unfallfrei, im Zeitplan und im Budget“. Weiter positiv sei auch der Zuspruch der Bürger zur Geothermie, so Hobmeier. Über 40 Prozent des Gesamtpotenzials konnten im Bauabschnitt 2014 unter Vertrag genommen werden – ein Wert, der durch kontinuierliche Nachverdichtung noch steigen werde.

Auch im Jahr 2015 werden über sechs Kilometer Leitungstrasse zum Fernwärmenetz hinzukommen, die Frühbucherfrist für den anstehenden Bauabschnitt läuft noch bis zum 28. Februar. Bei frühzeitiger Vertragsunterzeichnung gewährt die WVI 50 Prozent Rabatt auf die pauschalen Anschlusskosten, zusammen mit dem beantragten Zuschuss durch die KfW-Förderbank sei ein Standard-Hausanschluss schon für knapp über 2.000 Euro zu bekommen, so Hobmeier.

Herzstück der Geothermieversorgung: Die Energiezentrale in der Mayerbacherstraße

Herzstück der Geothermieversorgung: Die Energiezentrale in der Mayerbacherstraße

Komplexe Vorabeiten bis zu den Baumaßnahmen

Dass auch in einer Wärmeversorgung aus regenerativer Energie eine Menge Planungsarbeit, hochwertige Technik und modernste Anlagen stecken, verdeutlichten Mario Troschke und Geschäftsführer Christian Feiks von den beauftragten Ingenieurbüros Bichler & Klingenmeier und KESS. Troschke erläuterte die umfangreichen Vorarbeiten beim Ausbau des Fernwärmenetzes und die Besonderheiten, die bei solchen Tiefbaumaßnahmen zu beachten seien. So müsse häufig unter beengten Bedingungen gearbeitet werden und Eigentumsverhältnisse, Technische Richtlinien und die weitgehende Aufrechterhaltung des Verkehrs seien zu ebenso zu beachten wie sogenannte Fremdsparten, also Ver- und Entsorgungsleitungen, die anderen Zwecken dienen als der Wärmeversorgung. Auch unvorhersehbare Gegebenheiten im Untergrund könnten dazu führen, dass eine Baustelle einmal mehr Zeit in Anspruch nehme, als Anwohnern und Verkehrsteilnehmer lieb sei.

Umfangreiche Technik sorgt für sichere und wohlige Wärme

Das Herzstück der Geothermieanlage, die Energiezentrale auf dem ehemaligen Bohrgelände an der Mayerbacherstraße, stellte Christian Feiks vor. In dieser befinden sich alle für den Betrieb der Fernwärmeversorgung notwendigen Anlagenteile, wie zum Beispiel Wärmetauscher, Netzpumpen, die gesamte elektronische Regeltechnik oder auch gasbetriebene Heizkessel, die an den kältesten Tagen des Jahres sowie in Wartungszeiten dafür sorgen, dass stets die benötigte und garantierte Wärmeleistung zur Verfügung gestellt werden kann. Für ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit sorgt die Tatsache, dass alle wichtigen Anlagenteile „redundant“, also mehrfach und voneinander unabhängig vorhanden sind.

Könnten den Inhalt des Ismaninger Hallenbads mehr als 8.000 mal im Jahr umwälzen: Die Pumpen für die Versorgung des Fernwärmenetzes

Könnten den Inhalt des Ismaninger Hallenbads mehr als 8.000 mal im Jahr umwälzen: Die Pumpen für die Versorgung des Fernwärmenetzes

In Planung, so Feiks, sei die Ergänzung der Energiezentrale um ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk, mit dem sowohl der für die Wärmeversorgung benötigte Pumpenstrom selbst erzeugt als auch Wärme ausgekoppelt werden könne. „Durch das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung ein äußerst effizientes Verfahren der Energienutzung“, so Feiks.

Zahlreiche Besucher nutzten nach Ende der Vorträge die Gelegenheit zur Diskussion mit den Referenten oder zum Besuch der Infostände des WVI-Vertriebs sowie des Glasfaserdienste-Anbieters KMS. Für Interessenten, die am WVI-Infoabend nicht teilnehmen konnten, steht die komplette gezeigte Präsentation unter diesem Link zur Verfügung.

Dr. Norbert Baumgärtner

2019-09-30T14:49:31+02:0016.06.2015|Aktuelles|
Diese Webseite verwendet Cookies. Wir nutzen hierbei ausschließlich technisch notwendige Cookies, die keine aktive Zustimmung benötigen, um Ihnen einen funktionalen Webauftritt zur Verfügung zu stellen. Detaillierte Informationen über den Einsatz von Cookies auf dieser Website erhalten Sie in unseren Datenschutzbestimmungen. Zustimmen