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WVI-Infoabend: Fernwärme und Glasfaser im Doppelpack

13.01.2014

Ein Rückblick auf Geleistetes und ein Ausblick auf Geplantes stehen regelmäßig im Mittelpunkt der Geothermie-Infoabende, die die Wärmeversorgung Ismaning (WVI) jährlich vor Beginn der neuen Bausaison veranstaltet. Auch in diesem Jahr nutzten über 200 Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, sich im Bürgersaal über den Fortschritt des größten Infrastrukturprojekts in der Geschichte Ismanings zu informieren.

„Ismaning ist in Sachen Energiewende auf dem richtigen Weg“, sagte 1. Bürgermeister Michael Sedlmair in seiner Begrüßung, „nicht nur durch die Geothermie, sondern auch durch unsere zahlreichen anderen Aktivitäten auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien.“ Wichtig und vorteilhaft für die Bürger sei, dass damit ein Großteil der Energieversorgung in Ismaning in der Hand der Gemeinde und damit vom Bürger „demokratisch kontrolliert“ sei.

Völlig frei von extern verursachten Energiekosten ist jedoch auch die Gemeinde Ismaning nicht. Sedlmair teilte mit, dass die Kosten des vorgelagerten Gasnetzes, die der Gemeinde jeweils im Dezember mitgeteilt werden und schon ab Januar zu bezahlen sind, erheblich gestiegen seien. Deshalb müsse die Gasversorgung Ismaning den Gaspreis wahrscheinlich um sieben bis acht Prozent erhöhen.

 

Energiezentrale betriebsbereit

Bürgermeister Michael Sedlmair inmitten der WVI-Referentenriege

Bürgermeister Michael Sedlmair inmitten der WVI-Referentenriege

WVI-Geschäftsführer Andreas Hobmeier berichtete über die wichtigsten Fortschritte des Geothermieprojekts im vergangenen Jahr. Im Mittelpunkt stand dabei der Bau der Energiezentrale, die die Schaltstelle zwischen Geothermiebohrungen und Fernwärmenetz bildet. Seit November ist das Herzstück der gesamten Fernwärmeversorgung betriebsbereit, derzeit werden noch kleinere Arbeiten an der Technik und im Innenausbau vorgenommen.

Erfreulich sei, so Hobmeier, dass die Temperatur des geförderten Thermalwassers seit April 2012 um drei Grad gestiegen sei, so dass nunmehr im Grundlastbereich keine Zuheizung mit anderen Energiequellen erforderlich sei. Diese Entwicklung habe die Energieausbeute und damit die Wirtschaftlichkeit des Projekts deutlich verbessert.

Ungebrochen sei auch der Zuspruch der Bürgerinnen und Bürger zur Geothermie, so Hobmeier. Nachdem 2012 bereits respektable 46 Prozent des gesamten Kundenpotenzials unter Vertrag genommen werden konnten, sei dieser Wert im Jahr 2013 sogar auf 51 Prozent gestiegen und liege damit deutlich über den erhofften und kalkulierten 35 Prozent Anschlussquote. Noch bis zum 28. Februar läuft die Frühbucherfrist, innerhalb derer die Anlieger des Bauabschnitts 2014 einen Rabatt von 50 Prozent auf die Hausanschlusskosten erhalten können.

Für das Jahr 2014 stünden der weitere Ausbau des Fernwärmenetzes mit rund sieben Trassenkilometern, die Fertigstellung der Energiezentrale, der Rückbau und die teilweise Renaturierung des Bohrplatzes sowie die Inbetriebnahme des Glasfasernetzes auf dem Programm, so der WVI-Geschäftsführer.

Nachfrage ungebrochen: Mehr als 200 Gäste informierten sich über Geothermie und Glasfasernetz

Nachfrage ungebrochen: Mehr als 200 Gäste informierten sich über Geothermie und Glasfasernetz

Vollversorgung Ismanings mit Geothermie geplant

Über die Technik der Fernwärmeversorgung und die weiteren Ausbaupläne für das Fernwärmenetz informierte Christian Feiks, Geschäftsführer des Ingenieurbüros KESS. In bis zu 14 Bauabschnitten soll das Netz schrittweise erweitert werden, ehe es im Endausbau mit rund 50 Kilometern Länge eine Versorgung der gesamten Gemeinde mit Geothermie-Fernwärme sichern könne. Rund 19 Kilometer davon seien Ende 2013 bereits erreicht.

Feiks stellte auch die Pläne für den Rückbau des ehemaligen Bohrgeländes und die Gestaltung der Außenanlagen vor. Lediglich die unmittelbare Umgebung der beiden Bohrungen müsste in der gegenwärtigen Form erhalten bleiben, um einen künftigen Zugriff auf die Bohrlöcher – zum Beispiel zum Austausch der Förderpumpe – zu gewährleisten. Der Großteil des ehemaligen Bohrplatzes hingegen werde mit Grünflächen, Hecken und Bäumen renaturiert.

Glasfasernetz geht 2014 in Betrieb

Zusammen mit den Fernwärmerohren wurde in Ismaning seit Beginn der Baumaßnahmen ein Glasfasernetz verlegt, an das Fernwärmekunden auf Wunsch einen technischen Anschluss erhalten. Über die kostenpflichtigen Angebote für die Nutzung des schnellen Datennetzes informierte Stefan Kasapis, Projektmanager der als Betreiber ausgewählten Firma Kabel- & Medienservice (KMS).

Sowohl Telefonie als auch Internet sowie TV und Radio können künftige KMS-Kunden über das Glasfasernetz beziehen bzw. abwickeln. Für den unterschiedlichen Bedarf an Download- und Upload-Geschwindigkeiten bietet KMS ein mehrstufiges Tarifsystem, das sowohl den Anforderungen von Privathaushalten als auch solchen von Gewerbebetrieben entgegenkommt.

Text: Dr. Norbert Baumgärtner
Fotos: Mario Troschke

2019-09-30T14:49:47+02:0016.06.2015|Aktuelles|
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